Gewalt in der Geburtshilfe erschreckend aktuell

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Gewalt in der Geburtshilfe erschreckend aktuell – Betroffene beteiligen sich am 25. November 2016 mit der Roses Revolution am weltweiten Aktionstag 

„Da ich mich weigerte mich hinzulegen, (…) wurde ich kurzerhand gegen meinen Willen von vier Menschen auf das Gebärbett getragen (…).“
 Zitat eines Geburtsberichts vom letzten Jahr.

– Öffentlichkeitsmitteilung –
Berlin/Bonn/Hamburg, den 12.Oktober 2016

Weltweit legen Frauen am 25. November rosafarbene Rosen vor die Kreißsaaltüren, hinter denen ihnen Gewalt angetan wurde, und setzen ein Zeichen gegen Respektlosigkeit und Gewalt in der Geburtshilfe. Wer mag, schreibt einige erklärende Zeilen dazu und macht ein Foto, welches über soziale Netzwerke verbreitet wird und die Aktion dokumentiert. Zusätzlich werden anonym Geburtsberichte veröffentlicht. In Deutschland wird die Kampagne ehrenamtlich von einem Team aus vier Frauen mit ganz unterschiedlichen Geburtserfahrungen betreut. Im vierten Jahr der Protestaktion sagt Mascha Grieschat, Koordinatorin der Roses Revolution Deutschland:

„Wir haben viel erreicht, aber es bleibt noch mehr zu tun! Zwar sind immer mehr Frauen bereit, von negativen Erfahrungen zu berichten und Übergriffe öffentlich anzuklagen, doch das Bewusstsein, dass Patientenrechte auch während Schwangerschaft und Geburt gelten, wächst nur langsam.“

Viel zu oft werden die Grundrechte auf körperliche Unversehrtheit, auf Aufklärung, Information und Einverständniserklärung durch Geburtshelfer verletzt, sodass im November 2016 wieder erschreckende Geburtsberichte den alltäglichen Skandal von Respektlosigkeit, Beleidigung und Körperverletzung bezeugen werden.

Obwohl die WHO seit zwei Jahren explizit dazu auffordert, „Misshandlungen in geburtshilflichen Einrichtungen“ konsequent zu vermeiden, passiert politisch nichts, um Frauen und Kinder vor physischer und psychischer Gewalt zu schützen. Auch in Deutschland werden beispielsweise medizinische Routineeingriffe, die wissenschaftlich seit Jahren widerlegt sind, täglich in Kliniken ohne Aufklärung und Einwilligung durchgeführt: Aus Routine wird Gewalt. Viel zu hohe Damm- und Kaiserschnittraten oder Operationsverletzungen bezeugen oft qualitativ mangelhafte und nicht-evidenzbasierte Geburtshilfe. Häufig ist Gewalt auch strukturell bedingt. Eine personell unterbesetze Geburtshilfe schadet Müttern und Kindern. [die komplette Fassung der Pressemitteilung)

Die Aktion „Roses Revolution“ spendet den Betroffenen Trost und gibt Hoffnung. Doch auch dieses Jahr werden wieder viele Rosen mit Briefen vor den Kreißsälen liegen und bezeugen, dass Gewalt in der Geburtshilfe existiert. Wir fordern, dass Kliniken, Krankenkassen und Gesundheitspolitik endlich weitreichende, schützende Maßnahmen ergreifen und dass es zu konzeptionellen Veränderungen und zum Umdenken in der Geburtshilfe kommt.

 


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  • Wenn ihr auch eine Rose ablegen möchtet und nicht allein dabei sein wollt, vernetzt  euch mit anderen Betroffenen, z.B. über die Facebookseite der Roses Revolution Deutschland. Zur Facebookseite der Roses Revolution geht es hier entlang.
    Triggerwarnung: In den Tagen um den 25. November, hauptsächlich am Aktionstag, werden auf dieser Seite Bereichte über Gewalt in der Geburtshilfe zu lesen sein. Bitte achtet auf euch und eure Gefühle beim Lesen.

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Eine Beitragssammlung zur Gewalt in der Geburtshilfe findet ihr auch hier: Für die Beiträge in der Sammlung spreche ich eine Triggerwarnung aus. Bitte achtet auf euch beim Lesen.

Unter der Kategorie Roses Revolution findet ihr auch bei aberwehe Beiträge.


Danke für eure Hilfe  #StopObstetricViolence #rosrev

Silke, von Elternstimme sichere Geburt

2 Kommentare

  1. […] schrieb ihn im November 2015. Zugestellt wurde er von mir persönlich am 25.11.2015 – dem Roses-Revolution-Day. Dies ist der globale Tag gegen Gewalt in der Geburtshilfe. Es war eine Premiere für mich. Ich […]

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  2. […] sich weiter informieren möchte, dem lege ich noch den Blog AberWehe ans Herz sowie die Facebook Seite der deutschen Roses […]

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